Carl Heinrich Hünersdorf war ein Glücksfall für Gotha. In seiner Laudatio wies unser Oberbürgermeister Knut Kreuch eindrucksvoll auf die Stationen des ersten Oberbürgermeisters der Stadt Gotha hin. Insgesamt 36 Jahre sollte er die Geschicke in unserer Heimatstadt lenken. Eine unglaubliche Zeitdauer. So schaffte er es während seiner Amtszeit, dass sich die Einwohnerzahl von Gotha schlichtweg verdoppelte. Dabei wollte Hünersdorf in Hanau sein politisches Wirken umsetzen. Dies scheiterte an der einen, aber damals maßgeblichen Stimme – die des „Landesfürsten“ dieser Region. Diese Akzeptanz blieb ihm in Hanau versagt. Durchaus vorausschauender agierte unser Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha. Die Suche nach einem geeigneten Bewerber zum Bürgermeister von Gotha blieb den damals in Kassel beheimateten Hünersdorf nicht verborgen. Schnell entschlossen, bewarb sich Hünersdorf mit Erfolg. Durch seinen Einsatz und seine Weitsichtigkeit ist es gelungen, den heutigen Hauptfriedhof anzulegen. Das erste, funktionstüchtige Krematorium Europas und heute das älteste, funktionstüchtige Krematorium weltweit entstand unter seiner Regie auf diesem Areal. Da die Bestattungsinstitut Gotha GmbH diese Kremationsanlage seit Jahrzehnten für die Stadtverwaltung Gotha betreiben darf, war es eines unserer innersten Anliegen, dem Spendenaufruf des Oberbürgermeisters zu folgen, welcher das Ziel zum Inhalt hatte, einen würdigen Gedenkort für einen der großen Persönlichkeiten Gothas zu schaffen. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, wo man mit Informationen jeglicher Art buchstäblich überflutet wird, sind Orte der Ruhe, der Erinnerung und der Ehrung der Verdienste verantwortungsbewusster, entscheidungsfreudiger Personen aus unserer Sicht ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kultur. Zur würdigen Gedenkfeier anlässlich des 200. Geburtstages des großen „Vaters“ der Stadt Gotha versammelte sich Gothas Bürgerschaft im Kolumbarium, einem Ort mit Gedenkcharakter. Gemeinsam mit den Vertretern des Main-Kinzig-Kreises wurde den Ausführungen des Oberbürgermeisters Knut Kreuch gefolgt, eingerahmt in passenden, musikalischen Darbietungen. Im Anschluss daran begaben sich alle Personen zur vorgesehenen Stelle im Ehrenhain, wo die feierliche Enthüllung der Gedenk-Stele durch den Oberbürgermeister Knut Kreuch und der Amtsleiterin des Garten-Park- und Friedhofsamtes, Frau Claudia Heß, vorgenommen wurde. Zur Ergänzung wurde der Artikel der „Thüringer Allgemeinen“ vom 22.09.2017 beigefügt.
Ronald Häring -Geschäftsführer-