Nachdem ich nach über einem Jahrzehnt der Verpackungsmittelindustrie den Rücken gekehrt habe, fand ich mich vor einem großen Fragezeichen wieder. Auf der einen Seite wollte ich schon gerne weiterhin gestalterisch tätig bleiben, auf der anderen Seite aber auch in die großen Fußstapfen meiner Mutter treten – schon immer mein Traum. Bin ich doch mit ihrer Tätigkeit als Trauerrednerin aufgewachsen. Nachdem mir das erste große Vertrauen entgegengebracht wurde, selbst eine Trauerrede zu halten, war mir klar: Das will ich machen ! Trost zu spenden und Worte zu finden, wenn die Sprachlosigkeit übermannt, erfüllt mich mit Erfurcht und Stolz. Eine Hand zu halten, die gerade nach Wärme sucht, ein Lächeln zu schenken, wenn das eigene gerade erloschen ist – eine Erfüllung. Ich selbst habe schon so einige Schicksalsschläge durchlitten, welche mir helfen, Sie zu verstehen. Es bedarf keines hohen Lebensalters, um mitzufühlen, zu verstehen und die richtigen Worte zu finden. Nein – wohl eher an der Gabe zuzuhören, Anteil zu nehmen und sein Herz zu öffnen.