Philipp Harjes war ein deutscher Unternehmer.

Der Geheime Kommerzienrat Philipp ‚Harjes war als Mitbegründer und späterer alleiniger Inhaber der Gothaer Metallwarenfabrik „Kallmeyer & ‚Harjes“ einer der Gothaer Unternehmer, die Ende des vorigen Jahrhunderts die hiesige Industrielandschaft entscheidend mitgestaltet haben. Er wurde als Sohn eines Fabrikanten in Bremen geboren. Nach dem Besuch der Handelsschule und der kaufmännischen Lehre in einem Bremer Engrosgeschäft sammelte er während eines mehrjährigen Auslandsaufenthaltes weitere Kenntnisse und Erfahrungen. Im Jahre 1887 machte er sich – gemeinsam mit seinem Kompagnon Hermann Kallmeyer aus Erfurt – in Gotha selbständig. Unter bescheidenen Verhältnissen begannen sie mit der Herstellung von Tafelgeräten aus vernickeltem Messing. 1890 erlitt das junge Unternehmen einen Rückschlag, da während der Hochzeitsreise von ‚Harjes die Fabrik durch einen Brand zerstört wurde. Der umgehend neu errichtete Gebäudekomplex erinnerte in nichts mehr an den bescheidenen Anfang der Fabrik. Der namhafte Gothaer Architekt Julius Krusewitz baute 1896 das Vordergebäude in der Waltershäuserstraße 1, in dem die kaufmännischen und technischen Büros untergebracht waren. Hier hatte ‚Harjes auch seinen Wohnsitz. Als Sommerwohnung nutzte er das schmucke Schweizerhaus in der Reinhardsbrunner Straße. Nach dem frühen Tod von Hermann Kallmeyer im Jahr 1897 übernahm ‚Harjes die Gesamtleitung. 1899 wurde er Alleininhaber der rasch expandierenden Firma. Während die Zahl der Arbeiter im Jahre 1890 150 betrug, stieg sie bis 1909 auf ca. 500 an. 1918 gründete er zusätzlich in der Leinastraße 57 die „Thüringer Stanz- und Emaillewerke Philipp ‚Harjes“. Sie wurden nach seinem Tod von seinem Sohn weitergeführt. Der Stammbetrieb ging dagegen in anderen Besitz über. Zur Erinnerung an den verdienstvollen Unternehmer trägt heute eine neu entstandene Straße im „Gewerbepark Gotha Süd“ seinen Namen.

Teil II, Urnenplatz

Ort der Grabstätte: 1860-1933 Fam. Platz Nr. 603