Johann Ehrenfried Freund

8. Juli 1834bis 22. August 1903
Ehrenbürgerhain, Teil I
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Johann Ehrenfried Freund war ein Senator und Gönner der Stadt Gotha.

Der in Erfurt geborene Landwirt Johann Ehrenfried Freund kam im Jahre 1860 nach Gotha, wo er sich als Gutsbesitzer in der Breiten Gasse 13 niederließ.

Der Junggeselle, der sich frühzeitig zur Ruhe setzte, widmete sich als Rentner ganz dem städtischen Gemeinwohl. Von 1872 bis 1895 war er ehrenamtlich als Senator tätig. In dieser Position hat er vor allem die Erschließung und Aufforstung des Galbergs und des Kranbergs als Erholungslandschaft vorangetrieben und somit den städtischen Waldbesitz um ein Vielfaches vermehrt. Auch die Schaffung des „Aquariums“ im Süden Gothas stand unter seinem Protektorat. 1882 wurde in der Mittelhäuser Flur an einem alten Röhrenteich, der ehemals zum Wässern von Baumstämmen für die Holzröhrenherstellung diente, die erste Ferienfreilandanlage Deutschlands angelegt.

Ob seiner Bescheidenheit gab der ehemalige schlichte Landwirt kurz vor seinem 25-jährigen Jubiläum den Ehrendienst bei der Stadt Gotha auf, weil er nicht gefeiert sein wollte. Noch zu seinen Lebzeiten erhielt das Teilstück der 1882 entstandenen Moltkestraße, das zum aufgeforsteten Galberg hinaufführt, seinen Namen. In seiner letztwilligen Verfügung berief er die Stadtgemeinde zu seiner Erbin und schaffte so die Möglichkeit zum Bau des Stadtbades in der Bohnstedtstraße. Freunds Testament verfügte außerdem 6.000 Mark für den Bau eines Aussichtsturmes bei Kilometerstein 3,3 an der Eisenacher Straße, der ihm zu Ehren als „Freundwarte“ benannt wurde. Im Ehrenhain setzte man ihm ein Denkmal mit der Inschrift „Dem Senator Ehrenfried Freund – die dankbare Stadt Gotha“.

Ehrenbürgerhain, Teil I

Ort der Grabstätte: 1834-1903 links hinter Wartehalle