Oskar Blödner war ein deutscher Fabrikant, Kaufmann und Wohltäter der Stadt Gotha.

Der Kaufmann und geheime Kommerzienrat Oskar Blödner wurde als Sohn des Seifensieders Louis Blödner in Gotha geboren.

Nach seiner kaufmännischen Ausbildung war er einige Jahre in Bremerhaven, Düsseldorf und Offenbach tätig. 1877 kehrte er nach Gotha zurück, um als Gehilfe in der Hanfschlauchweberei Gebr. Burbach & Co. tätig zu sein. Hier lernte er den 12 Jahre älteren Kaufmann Hermann Vierschrodt kennen. Beide gründeten 1878 das Unternehmen „Blödner & Vierschrodt“, das Gothaer Industriegeschichte schreiben sollte. Während anfangs in bescheidenen angemieteten Räumen, die sich in der Schlichtenstraße befanden, mit wenigen mechanischen Webstühlen die Produktion von Hanfschläuchen für Feuerlöschzwecke aufgenommen wurde, konnte bald durch die Entwicklung neuer Spezialmaschinen und Maßnahmen zur Verbesserung der Erzeugnisse eine stetige Aufwärtsentwicklung des Unternehmens erreicht werden. So konnte 1882 durch die Innengummierung der Hanfschläuche eine höhere Dichtigkeit sowie durch die Herstellung von Gummischläuchen mit Textileinlagen eine größere Druckfestigkeit erreicht werden. Später kam die Herstellung eines sehr umfangreichen Sortiments von Gummiartikeln hinzu. Aus der Schlauchweberei wurde mehr und mehr eine Gummifabrik, die 1914 bereits 750 Mitarbeiter beschäftigte.

Nachdem 1904 ein Kompagnon gestorben war, übernahm Oskar Blödner allein die Leitung der Firma, die er jedoch schon bald wegen seiner angeschlagenen Gesundheit in die Hände des Sohnes Hermann Vierschrodts legte. Im selben Jahr ließ er sich im Alter von 51 Jahren an der Ecke Gotthardstraße/Friedrichstraße eine von dem Architekten Richard Klepzig entworfene Villa erbauen. Da Oskar Blödner unverheiratet war, und keine direkten Nachkommen besaß, vermachte er der Stadt Gotha noch zu Lebzeiten größere Geldbeträge für wohltätige Zwecke sowie zur Durchführung von Aufgaben für das Gemeinwohl. So konnte im Jahre 1910 das von ihm gestiftete Pflegeheim in der Pestalozzistraße 4 erbaut werden.

An den Fabrikanten und „Wohltäter der Stadt“ erinnern eine Straße im Süden Gothas sowie ein Pflegeheim, die seinen Namen tragen.

Ehrenbürgerhain, Teil I

Ort der Grabstätte: 1853-1916 links hinter Wartehalle