Karl Kohlstock , war Lehrer und Direktor der Reyherschule in Gotha.

Der Lehrer und Heimatforscher Karl Kohlstock wurde als Sohn des Drechslermeisters Theodor Kohlstock in Gotha geboren. Nach dem Besuch der Realschule, ging er 1881 auf das Gothaer Seminar, um Lehrer zu werden. Nach bestandener Prüfung wurde er 1884 Lehrer an der Vorstadtschule am hohen Sand in Gotha. Nebenbei unterrichtete er auch an mehreren anderen Gothaer Anstalten. Im Jahre 1896 legte Kohlstock am Gothaer Seminar zusätzlich noch die Direktoren- und Mittelschulenlehrerprüfung ab. Daraufhin wurde er zu einer mehrjährigen Direktorentätigkeit nach Zella berufen. 1904 kehrte er in seine Heimatstadt Gotha zurück. Unter 63 Bewerbern wurde er zum Direktor der Reyherschule in Gotha berufen. An dieser Schule wirkte er bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand im Jahre 1929. Bei seinen Schülern genoss er hohes Ansehen, weil er stets ein Freund der Jugend war, für die er gern Zeit, Mühe und auch Geld opferte, wenn es galt, ihr die Schönheit der Heimat zu erschließen. Neben seinem Lehrerberuf, den er fast 50 Jahre hindurch vorbildlich ausübte, hat er der Allgemeinheit, vor allem aber der Heimat, als erfolgreicher Heimatforscher wertvolle Dienste geleistet. Hervorzuheben sind seine Verdienste um die Begründung und den Aufbau des Heimatmuseums auf Schloss Friedenstein. Er scheute weder Zeit noch Mühe, wenn es galt, den Menschen die Schönheit der Heimat nahezubringen. Der beste Beweis sind die von ihm herausgegebenen 30 Wanderheftchen „Entdeckungsreisen in der Heimat“. In konzentrierter und verständlicher Form bieten sie noch heute jedem heimatinteressierten Leser eine große Fülle heimatkundliches Wissen. Er war Mitglied in zahlreichen Vereinen und ein aktiver Kämpfer gegen den Alkoholismus. Sein Hauptstreben galt der Erziehung einer alkoholenthaltsamen Jugend. Die so oft betonte Forderung „Gemeinnutz geht vor Eigennutz!“ hat der Lehrer und Heimatforscher Karl Kohlstock ein Menschenleben hindurch vorbildlich vorgelebt. Zur Würdigung seines heimatverbundenen Wirkens trägt eine Straße in Gothaer Osten seinen Namen.

Urnenplatz (Teil III)

Ort der Grabstätte: 1864-1935 Feld 4 IIb Nr.8