Albin Nehrlich war ein Kaufmann.

Im Jahre 1847 gründete der in Leina geborene Karl Gustav Stollberg die Gothaer Firma „Stollbergsche Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung“. Sie befand sich zunächst in den bescheidenen Räumen des Wirtschaftsgebäudes des „Hotel Mahr“ und ab 1863 in der Schwabhäuser Straße 32. Stollberg, der mehrere Jahre in Paris verbracht hatte und dadurch von den Ideen der französischen Revolution beeinflusst war, fasste nach seiner Rückkehr den Entschluss, eine unabhängige, im Dienste der Freiheit und des Fortschritts stehende Zeitung zu gründen. Am 02. April 1849 erschien die erste Nummer des von ihm ins Leben gerufenen „Gothaischen Tageblattes“. Die Schriftleitung lag bis zum Jahre 1866 zum größten Teil in den Händen von Stollberg selbst. Am 04. April 1880 starb er im Alter von 60 Jahren. Schon vorher, am 01. Dezember 1870 trat Albin Nehrlich als Teilhaber in die Verlagsfirma ein.

Nehrlich, der Kaufmann gelernt hatte, wurde am 01. Oktober 1874 alleiniger Geschäftsinhaber. Da die Zeitung und die Druckerei expandierten, zog er im Oktober 1881 in das neu erbaute Geschäftslokal in die Gartenstraße 15 um. Am 03. August 1892 starb Albin Nehrlich im Alter von nur 47 Jahren. Nachdem zunächst seine Witwe Emma Nehrlich alleinige Geschäftsinhaberin war, übertrug sie die Firma ab Januar 1994 an ihre beiden Söhne Gaston und Alfred Nehrlich.

Gaston, der ältere der beiden Brüder, war in München und Frankfurt a.M. als Buchdrucker praktisch ausgebildet worden, während der jüngere Bruder Alfred studiert hatte. Am 31. Dezember 1914 starb Alfred Nehrlich. Ab April 1917 wird die Firma durch den Zusatz „Gaston und Alfred Nehrlichs Erben“ im Impressum ergänzt. Neben der Herausgabe des „Gothaischen Tageblattes“ und der nur kurze Zeit verlegten Zeitschrift „Die Landfrau“ wurde ein umfangreiches Drucksachengeschäft betrieben. Am 21. Februar 1929 starb auch Gaston Nehrlich im 53igsten Lebensjahr. Danach befand sich das Unternehmen noch weiter im Besitz von „Gaston und Alfred Nehrlichs Erben“. Beliebt und bekannt war die Beilage des Gothaischen Tageblattes „Rund um Friedenstein“, die von vielen Heimatfreunden gelesen wurde.

Teil II

Ort der Grabstätte: 1845-1892 Fam.-Platz Nr. 287/287a