Hilde Mangold war eine deutsche Biologin und Embryologin, die die entscheidenden Experimente auf dem Weg zur Entdeckung des Spemann-Organisators (auch Spemann-Mangold-Organisator) durchführte und damit wegweisend für die Entwicklung der Embryologie wurde.
Hilde Pröscholdt wurde 1898 in Thüringen als mittlere Tochter von Gertrude und Ernst Pröscholdt geboren. Sie hatte eine ältere und eine jüngere Schwester. Der Vater war vom Porzellanmaler zum Angestellten einer Seifenfabrik geworden und heiratete die Tochter des Besitzers. Durch gutgehende Geschäfte konnte die Familie in guten Verhältnissen leben. Hildes Mutter war kulturell und politisch aktiv und setzte sich für die Verteidigung von Frauenrechten ein. Im Geist des Deutschen Bildungsbürgertums erhielt Hilde eine sehr gute Schulbildung. Im Alter von 16 Jahren schickten ihre Eltern sie an das Gymnasium Ernestinum Gotha, damals eine Ausnahme für Mädchen. Nach dem Abitur 1918 studierte sie zunächst Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, um mit dem Studium der Zoologie in Frankfurt/Main bei Otto zur Strassen ihre Studienzeit zu beenden, bevor sie 1920 an das Zoologische Institut der Universität wechselte, wo sie 1923 bei Hans Spemann promovierte.
Hilde Pröscholdt studierte ab 1918 Chemie an der Universität Jena und ab 1919 Zoologie bei Otto zur Strassen an der Universität Frankfurt am Main. Dort hörte sie eine Vorlesung des Embryologen Hans Spemann über experimentelle Embryologie, der sie überzeugte, selber in dieser Richtung zu arbeiten. 1920 wechselte sie für ihre Promotion an das Zoologische Institut der Universität Freiburg in Spemanns Gruppe. Dessen Laborassistent, der Zoologe Otto Mangold, wurde 1921 ihr Ehemann.
In der Gruppe von Spemann führte Hilde Mangold bis 1922 die entscheidenden Experimente an Embryonen durch, die zu ihrer Promotion und später zum Gewinn des Nobelpreises für Spemann führten. Sie entdeckte den sogenannten Spemann-Organisator, der ein zelluläres Organisationszentrum für die Achsenbildung während der Vertebratenentwicklung ist. Im Februar 1923 wurde Hilde Mangold mit der Arbeit Über Induktion von Embryonalanlagen durch Implantation artfremder Organisatoren in Zoologie promoviert. Spemann fügte gegen den Willen Mangolds seinen Namen als Autor der Dissertation zu ihrem hinzu. Die Entdeckung des Organisators wurde 1924 von Spemann und Mangold veröffentlicht und führte 1935 zum Nobelpreis für Spemann. Mangolds Leistung wurde bei der Preisvergabe nicht berücksichtigt, da Nobelpreise grundsätzlich nicht an Verstorbene vergeben werden.
Im Dezember 1923 gebar Hilde Mangold ihren Sohn Christian. 1924 zog sie mit ihrem Mann nach Berlin und starb im September desselben Jahres bei einem schweren Brandunfall im Haus ihrer Schwiegereltern.[6][5] Den Einfluss, den ihre Arbeit auf die Entwicklung der Embryologie haben sollte, erlebte sie nicht mehr, ebenso wenig wie die Veröffentlichung der Publikation. Sie fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Hauptfriedhof Gotha. .