Hermann Habenicht war Kartograf an der „Geographischen Anstalt“ in Gotha.

Der Kartograf Hermann Habenicht, der das Gothaer Realgymnasium besuchte, erweckte durch seine guten Leistungen und besonders durch sein ausgeprägtes Zeichentalent die Aufmerksamkeit seiner Lehrer, die ihn der Firma Perthes empfahlen. Der berühmte Kartograf Dr. August Petermann erkannte das große Talent und nahm den jungen Zeichner 1859 unter seinen Schülern auf. Hermann Habenicht war einer jener Kartografen, die in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wesentlichen Anteil am erfolgreichen Schaffen der „Geographischen Anstalt Justus Perthes“ in Gotha hatten. Er trug entscheidend zum guten Ruf der Gothaer Karten im In- und Ausland bei, da er hervorragende Terrainzeichnungen anfertigte. Darunter ist die Darstellung der Geländeform durch Schraffuren, Linien und Höhenangaben zu verstehen. Große Anerkennung verdienten seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Schulkartografie. Noch heute gilt seine Methodik zum Aufbau beim Schulatlanten, nach welcher die Schüler über die in großem Maßstab dargestellten Heimatkarten zu den Karten ferner Länder und Kontinente in immer kleinerem Maßstab hingeführt werden. Aber auch auf anderen Gebieten war Hermann Habenicht tätig. So erschien 1885 die von ihm vollständig neu bearbeitete 21. Auflage des „Justus Perthes Taschen-Atlas“ mit 24 verkleinerten Karten aus „Stieler´s Hand-Atlas“. Mit diesem Hand-Atlas hatte er ein Kartenwerk geschaffen, das als Bestseller auf seinem gebiet gilt. Allein in der deutschen Ausgabe hat er bis 1962 94 Auflagen mit 2,5 Millionen Exemplaren erreicht. Habenicht , der seine Interessen aber nicht nur auf die Kartografie begrenzte, hat sich auch mit anderen geowissenschaftlichen Disziplinen beschäftigt. Er versuchte, den Erkenntnisstand auf diesen Gebieten zusammenzufassen und kartografisch darzustellen. Er ist zu den herausragenden Persönlichkeiten unter den Kartografen der Gothaer Anstalt zu zählen, für die er 55 Jahre lang tätig war.

Fläche für erhaltenswürdige Grabmale, Teil I

Ort der Grabstätte: 1844-1917 Grünfläche hinter Urnengemeinschaftsanlage