Johann Georg Karl Jacob Florschütz war ein deutscher Mediziner.
Er gilt als Begründer der deutschen Lebensversicherungsmedizin.

Der Gothaer Arzt und Frühgeschichtsforscher Prof. Dr. Georg Florschütz wurde als Sohn eines Forstmeisters in Gräfentonna geboren. Georg Florschütz war nach seinem Medizinstudium zunächst in Berlin als Krankenhauschirurg tätig. 1888 kehrte er als Amtsarzt nach Gräfentonna zurück. Fünf Jahre später ging er als erster Bankarzt zur Gothaer Lebensversicherungsbank, wo er bis 1931 – fast vier Jahrzehnte – tätig war. Als der junge Kreisphysikus 1893 aufgrund von statistischen Arbeiten als hauptamtlicher Erster Bankarzt an die Gothaer Lebensversicherungsbank berufen wurde, war die Lebensversicherungsmedizin auf der Suche nach einem brauchbaren Verfahren, nicht nur vollwertige, sondern auch nicht ganz einwandfreie Wagnisse zu versichern. Florschütz erkannte, dass nur statistische Feststellungen in gemeinsamer Arbeit von Medizinern und Mathematikern weiterführen konnten. Zusammen mit dem ersten Mathematiker der Gothaer Lebensversicherungsbank, Prof. Dr. Karup, machte er sich an die Arbeit. Prof. Florschütz gilt als Begründer der deutschen Lebensversicherungsmedizin. In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten wurde er 1903 zum Professor ernannt. Was ihn darüber hinaus für uns heute noch interessant macht, war seine Freizeitbeschäftigung. Seine besondere Neigung galt der vorgeschichtlichen Forschung. Selbst im Urlaub ging er viele Jahre mit großem Eifer und Fleiß der ur- und frühgeschichtlichen Erforschung des Gothaer Landes, vor allem der Umgebung unserer Kreisstadt, nach. Dabei führten seine Ausgrabungen auf dem Seeberg sowie bei Seebergen und Wechmar zu Entdeckungen von überregionaler Bedeutung. Als Ergebnis seiner Forschungen erschien aus seiner Feder die erste „Vorgeschichte des Gothaer Landes“, die er mit Beispielen aus den Sammlungen des damaligen Gothaer Heimatmuseums belegte. Mit diesen Sammlungen, die meist auf seine Ausgrabungen zurückgehen, hat er den Grundstock für die ur- und frühgeschichtliche Abteilung des heutigen Museums für Regionalgeschichte gelegt, das dank seiner Initiative am 15.04.1928 eröffnet wurde. An den erfolgreichen Arzt, Versicherungswissenschaftler und Geschichtsforscher erinnert eine Straße, die hinter dem Gothaer Viadukt zum Kleinen Seeberg hinaufführt.

Ehrenbürgerhain, Teil I

Ort der Grabstätte: 1859-1940 I. Teil, Fam.Pl. 417