August Köhler war ein Gothaer Kindergartenpädagoge und Nachfolger von Friedrich Wilhelm August Fröbel.

August Köhler ist der Gründer des ersten Kindergartens in Gotha. Der ihn unterrichtende Ortskantor, sein späterer Schwiegervater, bestärkte ihn in seinem Wunsch, Lehrer zu werden. Nach bestandener Aufnahmeprüfung studierte August Köhler von 1838 bis 1845 am Gothaer Lehrerseminar. Im April 1846 erhielt er schließlich eine Lehrstelle an der Erziehungsanstalt Schnepfenthal. Doch schon im Februar 1848 wurde er als Elementarlehrer nach Gotha zurückberufen. 1851 eröffnete er hier eine Privatschule für Mädchen, dem er 1854 einen Kindergarten für 50 Zöglinge anschloss. Den Anstoß zur Beschäftigung mit der Kindererziehung erhielt er durch Friedrich Wilhelm August Fröbel. Ende der 50iger Jahre verwirklichte Köhler seinen Plan, auch Kindergärtnerinnen auszubilden. 1864 wurde das von ihm gegründete Kindergärtnerinnen-Seminar durch ein Lehrerinnen-Seminar erweitert. Durch die Vereinigung von Kindergarten, Elementarschule, höhere Töchterschule, Fortbildungsschule und den beiden Seminaren für Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen schuf Köhler 1872 „eine wohl einmalige Ausbildungsstätte für das weibliche Geschlecht“, an der über 500 zukünftige Kindergärtnerinnen aus Deutschland, Österreich, Ungarn, der Schweiz, Schweden, Russland, England und Amerika studierten. Es ist anzunehmen, dass ebenso viele Lehrerinnen dort ausgebildet wurden. Auf Initiative August Köhlers wurde 1863 der Deutsche Fröbelverein gegründet. 1874 formierte sich der „Deutsch Fröbelverband“, dessen Vorsitzender Köhler bis zu seinem Tode war. Höchste Anerkennung errang er durch die Erfolge seines Seminars sowie durch die Arbeit als Publizist und Schriftsteller. Neben Artikeln für die Verbandszeitschrift veröffentlichte er zehn Werke zur Kleinkinderziehung. Sein Hauptwerk war die „Praxis des Kindergartens“, das von 1871 bis 1875 in drei Bänden erschien. Auf seinem Grabstein, der sein Reliefbild enthält, ist Köhlers pädagogische Maxime zu lesen: „Der Menschheit eigenes Studium ist der Mensch“.

Fläche für erhaltenswürdige Grabmale, Teil I

Ort der Grabstätte: 1821-1879 Hauptweg linke Grünfläche