Transport von Verstorbenen durch Deutschland

Der Transport von Verstorbenen durch Deutschland ist leider an der Tagesordnung. Das Verstorbene heimatortnah eingeäschert werden, ist mitunter ein Irrglaube. Oftmals finden Transporte im 4/8/ oder 12-Sarg-Transporter in weit entfernte Gebiete statt, um vermeintlich günstigere Angebote in Anspruch nehmen zu können. Ob das im Sinne des Verstorbenen ist? Auf alle Fälle ist es zunächst legal, weil es keine entgegenstehenden, gesetzlichen Regelungen gibt. Im ältesten Krematorium, welches weltweit in Funktion ist, in unserem in Gotha, würde eine geschichtsträchtige Einäscherung am Ende eines hoffentlich erfüllten Lebens stehen. einen ausführlichen Beitrag hierzu ist im Beitragsarchiv zu finden. Auch der Bundesverband Deutscher Bestatter, die Dachorganisation von 83 Prozent der Bestattungsunternehmen in Deutschland vertritt mit seiner Arbeitsgemeinschaft Krematorien eine entgegengesetzte Auffassung. Fazit: Der Transport von Verstorbenen durch Deutschland oder gar in das benachbarte Ausland aus finanziellen Gründen sollten die Angehörigen bei dem Bestatter Ihres Vertrauen ernsthaft hinterfragen. In unserer Gesellschaft wandelt sich die Bestattungskultur, aber an dieser Veränderung wirken wir alle mit. Leider sind die Themen im Bereich der Bestattungsdienstleistungen nicht populär, in der Gesellschaft nicht und oftmals auch nicht in der Familie. Als noch drei Generationen in einem Haushalt lebten, war dies anders. Auch wurde für eventuell anstehende Unglücksfälle innerhalb der Familien immer irgendwie vorgesorgt, es wurde über alle Themen gesprochen. Eine Überführung in die ferne kam dadurch nie in Betracht.

Transport von Verstorbenen durch Deutschland

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Uwe Heeerlein
    27. November 2020 18:35

    Das finde ich nicht im Sinne des Verstorbenen .Doch Leichentourismus ist bei vielen Billiganbietern oft zu beobachten .Da werden Sammeltransporte von Särgen ins Ausland nach Osteuropa verbracht nur um seriöse Anbieter zu unterbieten .Doch ist das auch ein soziales Problem in Deutschland .Immer mehr Menschen sterben verarmt und einsam . Seit dem Wegfall des Sterbegeldes hat sich diese Lage trastisch verschärft .

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    • Ronald Häring
      30. November 2020 11:03

      Sehr geehrter Herr Heeerlein,
      zunächst danke ich Ihnen für Ihren Kommentar zum Beitrag. Sie haben recht, mit derartigen Sammeltransporten werden seriöse Anbieter unterboten. Ich glaube, viele Teile der Bevölkerung würden etwas mehr Krankenkassenbeiträge zahlen, wenn diese das Sterbegeld in angemessener Höhe wieder einführen würden. Ergänzend muss man fairer Weise sagen, selbst wenn man mittellos ist, ist eine Einäscherung im Ausland nicht notwendig, unter bestimmten Voraussetzungen (SGB 12) werden die Kosten hierfür übernommen.

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